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3. Februar 2024


Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Offenheit.



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Presseartikel vom 3. Februar 2024 im Schlei - Boten der SHZ


Mehr als 1000 Menschen setzen in Kappeln ein Zeichen für die Demokratie
Von Jörg Kasischke | 03.02.2024, 12:25 Uhr | Update am 03.02.2024


„Für Demokratie, Vielfalt und Offenheit“ lautete das Motto der Demonstration am Sonnabend in Kappeln. Mehr als 1000 Menschen fanden sich zu der Protestaktion am Hafen ein.

In Kappeln gingen am Sonnabend pünktlich um 11.55 Uhr („fünf vor 12“) mehr als 1000 Menschen – die Polizei spricht von 1500 - auf die Straße, um bei einer Kundgebung im Hafen für Demokratie einzutreten. Das Motto: „Für Demokratie, Vielfalt und Offenheit“. Dazu aufgerufen haben das Organisationsteam um Swantje Schmagold-Trocha, Debora Stock, Marina Greßmann, Maike Wittmann, Ricarda Eckert, Gabriele König und Marion Padberg.
Auslöser der mittlerweile bundesweiten Proteste ist das bekanntgewordene Treffen von Rechtsextremisten im November 2023 in Potsdam, bei dem über die Deportation bestimmter Bevölkerungsgruppen gesprochen worden war.

Ab 11.30 Uhr füllte sich der Veranstaltungsort im Nordhafen von Kappeln rasend schnell mit vielen Menschen aller Altersschichten, die alle eines gemeinsam hatten: ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsextremismus setzen zu wollen. Mitglieder der örtlichen Kommunalpolitik reihten sich in das Ordner-Team ein und unterstützen die Veranstaltung aktiv.

John Vorbringer von der NCE Veranstaltungstechnik hatte für eine reibungslose Technik gesorgt, DJ Flo hat die Moderation übernommen, die Band „Gangway“ des St. Nicolaiheims und Felix Deeg aus „The Voice of Germany“ haben der Kundgebung mit ihren Liedern einen musikalischen Rahmen gegeben.

Ein bunter Mix aus Fahnen, Schildern und selbstgebastelten Plakaten
Einige Menschen trugen selbstgebastelte Schilder, waren mit Buttons und Taschen mit dem Aufdruck „Liebe ist krasser“ ausgestattet. Zahlreiche Teilnehmer schwenkten Fähnchen in Regenbogenfarben, andere große Fahnen mit verschiedenen Motiven. Susanne und Hans Peter Spurk aus Gelting nahmen teil, weil sie den Rechten keinen Spielraum lassen wollen. „Wehret den Anfängen“, sagen sie.

Nachdem DJ Flo seinen „fünf vor 12“ Countdown runtergezählt hatte und „Gangway“ mit einem Rock‘ Roll um 12 Uhr musikalisch die Veranstaltung eröffnete, trat Swantje Schmagold-Trocha als erste Rednerin an das Mikrofon. „Wir haben tolles Wetter, wir haben gute Stimmung, und es ist so toll, dass wir heute so viele sind. Danke an jeden Einzelnen das er hier ist“, sagte Schmagold-Trocha in ihrer Begrüßung.
An diesem Tag werde im ganzen Land in so vielen Städten demonstriert „und wir reihen uns ein und machen hier in Kappeln mit“, sagte sie.


„Nie wieder Faschismus, nie wieder ist jetzt, wir müssen aufstehen, um unsere Werte und Demokratie verteidigen“
Swantje Schmagold-Trocha
Organisatorin

Sie war in Begleitung ihres Neffen Ben erschienen, der unbedingt erzählen wollte, was an seiner Schule los ist. „In meiner Jahrgangsstufe haben mehrere meiner Mitschüler Angst, abgeschoben zu werden. Das Schulkinder überhaupt daran denken müssen ihr Zuhause zu verlieren, finde ich überhaupt nicht gut“, sagte der Siebenklässler. „Auch deshalb sind wir heute von unserer Schule hier, um ihnen unsere Unterstützung zu zeigen“, betonte Ben.

Aufruf zur Europawahl zu gehen
Bürgervorsteherin Bente Reimer bat: „Demokratie fängt mit Wahlen an. Bitte geht zur Wahl. Das ist das erste wichtige Zeichen gegen Rechts. Das höchste Gut, für das Generationen vor uns gekämpft haben. Macht mit und setzt ein Zeichen am 9. Juni für ein freies und offenes Europa.“
Bürgermeister Joachim Stoll betonte, dass es wichtig sei ein Zeichen zu setzen und deutlich zu machen, für welche Werte die Mehrheit unserer Gesellschaft stehe: „Für Toleranz und Achtung, für Vielfalt und Unterschiede, für Gemeinsamkeit und Offenheit, für unsere demokratische Grundordnung.“
Einige weitere Redner traten ans Mikro, darunter Schülerinnen der KHS, Christian Judith, Marlon Thormann, Vorsitzender der Union Sinti und Roma, Anastasia Barbaros, ehemalige DAZ-Schülerin der Gemeinschaftsschule, und Pastor Simeon Lammert. Swantje Schmagold-Trocha beendete die friedlich abgelaufene Kundgebung mit den Worten: „Wählen gehen ist wie Zähneputzen, macht man es nicht, werden sie braun.“



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