Die Ausstellung

Vom 05.07.2025 bis 25.07.2025 wurde in Kappeln die Ausstellung Gegen das Vergessen von Luigi Toscano gezeigt. Die Ausstellung wurde von Kappeln ist Bunt organisiert.  Gegen das Vergessen ist das multimediale Erinnerungsprojekt des deutsch-italienischen Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano. Seit 2014 trifft und porträtiert er dafür weltweit Überlebende des Holocaust. Eine Auswahl seiner großformatigen Porträts wurde nun auf dem Schulgelände des Berufsbildungszentrums (BBZ) ausgestellt und erzeugte eine eindrückliche Stimmung.

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Redebeiträge zur Ausstellungseröffnung

Franz_Menke.pdf (230.3KB)
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Joachim_Stoll.pdf (109.19KB)
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Gerhard_Ulrich.pdf (244.97KB)
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Impressionen von der Ausstellungseröffnung

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Rundgang im Video

Der filmische Rundgang über das Ausstellungsgelände auf dem Schulhof des Berufsbildungszentrums in Kappeln vermittelt einen Eindruck von der Wirkung der Porträts.

Video: Cornelia Gehring


Der Tag vor der Ausstellungseröffnung

Nach spannenden Tagen der Vorbereitung und des Aufbaus fand die Eröffnung der Ausstellung Gegen das Vergessen am 5. Juli 2025 wie geplant statt. Trotz des schlechten Wetters am Tag der Eröffnung konnten wir mit Freude feststellen, dass sich viele Gäste auf dem Schulhof des Berufsbildungszentrums (BBZ) eingefunden hatten.
Am Tag zuvor hatte das Aufbau-Team von Luigi Toscano die Porträts angeliefert und aufgestellt. Menschen des BBZ und natürlich unser Team von Kappeln ist Bunt haben mit angepackt. Der Aufbau war auch für uns spannend, denn wir sahen die Porträts zum ersten Mal in der Realität, bisher kannten wir sie nur von Fotos.
Es waren bewegende Momente, als sie vorsichtig vom LKW abgeladen wurden und jedes Porträt dann ganz allmählich seinen Platz fand. Man konnte fast meinen, die Porträts hätten sich ihren Standort selbst ausgesucht, wie es bei Ausstellungen oft der Fall zu sein scheint. Das eine oder andere Mal wechselte noch so manches Porträt seinen Platz. Dabei hat das Aufbauteam unsere Wünsche mit viel Geduld berücksichtigt.
Das Aufbauteam von Luigi Toscano ist seit Jahren mit Herz, Feingefühl, Geduld, vielen Reisen und der Kenntnis von jedem Porträt und den Lebensgeschichten der Porträtierten dabei. Sie verpacken die Porträts, sorgen für ihren Transport und kümmern sich vor Ort darum, dass die kostbaren Porträts jeweils den passenden Platz erhalten. 
Am Abend trafen sich Luigi Toscano, Anna Stryzhkova, ihre Tochter Olga und ein paar Menschen aus unserem Team von Kappeln ist Bunt zum Essen in Kappeln. Wir durften einen Eindruck davon gewinnen, dass Luigi Toscano durch seine zahlreichen Begegnungen über die Jahre hinweg ein familiärer und treuer Freund für die von ihm porträtierten Überlebenden des Holocaust geworden ist.
Luigi Toscano hat gemeinsam mit diesen Menschen ein weltweites Netz einer besonderen Familie mit einer für uns alle wichtigen Botschaft geknüpft: “Gegen das Vergessen - für unser Erinnern”.
Damit ist Luigi selbst zum Zeitzeugen geworden. Es war ein besonderer, unvergesslicher Abend, an dem wir persönliche Eindrücke gewonnen haben und daran erinnert worden sind, worum es in unserem Leben geht: Menschen zu sein. Dies ist die Hinterlassenschaft der am 9. Mai 2025 verstorbenen Margot Friedländer, deren Porträt ebenfalls auf dem Schulhof des BBZ zu sehen ist.

Die Eröffnung der Ausstellung

Am Morgen der Ausstellungseröffnung waren bereits vor Beginn der Veranstaltung viele Menschen an ihrem Gelingen beteiligt. John von der NCE Veranstaltungstechnik stellte uns morgens eine Bühne mit der notwendigen Technik  zur Verfügung. Das BBZ stand uns mit geduldigem  Rat und kräftiger Tat zur Seite. Etliche Menschen von Kappeln ist Bunt bereiteten ein Buffet vor. Alle zusammen trugen Stühle, bauten Pavillons auf, dekorierten und schufen so den Rahmen für die Eröffnungsveranstaltung.
Nach der ersten Begrüßung durch Swantje Schmagold-Trocha von Kappeln ist Bunt richtete Simon Wollesen als Schülervertreter Worte an die etwa 150 Gäste und führte anschließend gemeinsam mit Swantje durch das Programm. Als ersten Gast begrüßten sie Franz Menke, den Schulleiter des BBZ und Gastgeber der Ausstellung.
Luigi Toscano ist es ein Anliegen, Schüler*innen intensiv in seine Ausstellungen einzubeziehen. Daher haben Schulen die Möglichkeit, die überlebensgroßen Porträts auf ihrem Gelände auszustellen. Unter den Kappelner Schulen fiel die Wahl für die Ausstellung der Porträts auf das BBZ - nicht zuletzt auch, weil das BBZ für Besuchende gut erreichbar ist und die Architektur und die Farbgebung der Gebäude die großformatigen Fotos in ganz besonderer Weise zur Geltung bringen. In die Projektarbeit und die Beschäftigung mit der Ausstellung sind jedoch auch Schüler*innen der Klaus-Harms-Schule und der Gemeinschaftsschule mit einbezogen.
Als Schirmherr der Ausstellung richtete Bürgermeister Joachim Stoll in seiner Rede zur Eröffnung klare und eindringliche Worte zur Bedeutung dieser Ausstellung gerade in der heutigen Zeit an die Gäste.
Auch Gerhard Ulrich, der Beauftragte des Landes Schleswig-Holstein für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, sowie Rolf-Ulrich Schlotter aus dem Landesvorstand Schleswig-Holstein des Verbandes Deutscher Sinti und Roma e. V. fanden in ihren Redebeiträgen mahnende und betroffene Worte. Ricarda Eckert-Hagensen von Kappeln ist Bunt erinnerte an die Verfolgung queerer Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie stellte heraus, dass staatliche Repression und gesellschaftliche Ausgrenzung nach Ende des Krieges sehr lange nicht vorüber waren und mahnte, dass es auch heute noch Vorurteile und Diskriminierung gibt.
Luigi Toscano selbst berichtete schließlich in einem eigenen Beitrag von seiner Motivation zu dieser Ausstellung und von seiner Arbeit. Er lud zu Gesprächen im Anschluss an den offiziellen Teil des Programms ein.
Zu den ganz besonderen Gästen zählten Anna Stryzhkova, die den Holocaust in Auschwitz überlebt hat, und ihre Tochter Olga. Annas Porträt ist Teil der Ausstellung.
Zwischen den Redebeiträgen spielte das Klezmer-Duo COMUS mit Ulrich George (Gesang, Gitarre) und Christoph Kreuziger (Cello) eindrucksvolle und berührende Musik.
Nach dem offiziellen Programm trafen sich Gäste, Veranstaltende und Helfende am Buffet zu regem Austausch.